Was ist eine Volontärin? Ein Blick hinter die Kulissen des Ehrenamts und der Freiwilligenarbeit!

Anna sitzt an ihrem Schreibtisch in der Redaktion einer großen Tageszeitung. Vor zwei Monaten hat sie ihr Volontariat begonnen – ein Berufseinstieg, der sie tagtäglich vor neue Herausforderungen stellt. Während sie an ihrem ersten eigenständigen Artikel arbeitet, wird ihr bewusst, wie wertvoll diese praktische Ausbildungszeit ist. Doch was genau bedeutet es eigentlich, eine Volontärin zu sein? Der Begriff wird oft missverstanden und mit ehrenamtlicher Tätigkeit verwechselt.

Die Definition: Was eine Volontärin wirklich ist

Eine Volontärin ist eine Person, die eine berufspraktische Ausbildung in einem Unternehmen oder einer Institution absolviert. Im Gegensatz zum Praktikum ist das Volontariat deutlich umfangreicher und dauert in der Regel zwischen einem und zwei Jahren. Es handelt sich um ein Ausbildungsverhältnis, das darauf abzielt, die Volontärin umfassend auf ihren Beruf vorzubereiten.

Besonders verbreitet sind Volontariate in Medienunternehmen, Verlagen und in der Öffentlichkeitsarbeit. Hier lernen Volontärinnen alle Aspekte des jeweiligen Berufsfeldes kennen – von der Recherche über die Textproduktion bis hin zur redaktionellen Arbeit. Anders als oft angenommen, ist das Volontariat jedoch keine unbezahlte Tätigkeit und unterscheidet sich damit grundlegend vom freiwilligen Engagement oder Ehrenamt.

Wichtige Merkmale eines Volontariats:

  • Berufliche Ausbildung mit Vergütung
  • Dauer: meist 12-24 Monate
  • Strukturierte Ausbildungsinhalte
  • Wechsel zwischen verschiedenen Abteilungen
  • Kombination aus Theorie und Praxis

Volontariat vs. ehrenamtliche Arbeit – die wichtigsten Unterschiede

Die häufige Verwechslung zwischen Volontariat und Ehrenamt liegt teilweise an der sprachlichen Nähe zu Begriffen wie „Volunteer“ im Englischen. Tatsächlich gibt es jedoch fundamentale Unterschiede:

Während das Volontariat eine berufliche Ausbildung mit Vergütungsanspruch darstellt, basiert die ehrenamtliche Tätigkeit auf freiwilligem, unbezahltem Engagement. Eine Ehrenamtliche setzt sich aus persönlicher Überzeugung für gesellschaftliche Ziele ein, ohne dabei primär berufliche Qualifikationen zu erwerben. Das Ehrenamt kann zeitlich flexibler gestaltet werden und erfolgt meist neben dem eigentlichen Beruf oder Studium.

Die Volontärin hingegen durchläuft ein fest strukturiertes Ausbildungsprogramm mit dem Ziel, in diesem Berufsfeld Fuß zu fassen. Sie erhält eine Vergütung – auch wenn diese oft unter dem späteren Einstiegsgehalt liegt – und hat Anspruch auf Urlaub sowie weitere Arbeitnehmerrechte.

Typische Einsatzgebiete für Volontärinnen

Die klassischen Bereiche für Volontariate sind:

Medien und Journalismus

Im Journalismus bildet das Volontariat neben dem Studium den wichtigsten Zugangsweg in den Beruf. Volontärinnen durchlaufen verschiedene Ressorts einer Redaktion, lernen unterschiedliche journalistische Darstellungsformen kennen und entwickeln ihr handwerkliches Können. Ob bei Zeitungen, Zeitschriften, Online-Medien, Radio oder Fernsehen – überall werden Volontärinnen ausgebildet, die später als Redakteurinnen arbeiten können.

Verlagswesen und Buchmarkt

In Buchverlagen lernen Volontärinnen den gesamten Prozess der Buchproduktion kennen: von der Manuskriptbearbeitung über Lektorat und Korrektorat bis hin zu Marketing und Vertrieb. Sie erhalten Einblicke in die Programmplanung und können an der Entstehung neuer Bücher mitwirken.

Öffentlichkeitsarbeit und PR

In PR-Agenturen oder Kommunikationsabteilungen von Unternehmen und Organisationen werden Volontärinnen an die vielfältigen Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit herangeführt. Sie lernen, Pressemitteilungen zu verfassen, Social-Media-Kanäle zu betreuen oder Veranstaltungen zu organisieren.

Kulturbereich und Museen

Auch im Kultursektor gibt es spezielle Volontariate, bei denen angehende Kulturmanagerinnen oder Kuratorinnen das Handwerkszeug für ihre spätere Tätigkeit erlernen können. Sie arbeiten an Ausstellungskonzepten mit, betreuen Veranstaltungen oder unterstützen bei der Öffentlichkeitsarbeit.

Der Weg zur Volontärin – Voraussetzungen und Bewerbungstipps

Wer sich für ein Volontariat interessiert, sollte wissen, dass die Plätze oft begrenzt und begehrt sind. Die Voraussetzungen variieren je nach Branche und Unternehmen, umfassen aber typischerweise:

  • Ein abgeschlossenes Hochschulstudium (meist in einem fachrelevanten Bereich)
  • Erste praktische Erfahrungen durch Praktika
  • Spezifische Fachkenntnisse (z.B. journalistische Grundkenntnisse)
  • Sehr gute sprachliche Ausdrucksfähigkeit
  • Je nach Bereich: Kreativität, Organisationstalent oder technisches Verständnis

Bei der Bewerbung für ein Volontariat sollten Bewerberinnen ihre Motivation deutlich machen und zeigen, warum sie sich gerade für diesen Bereich interessieren. Eine aussagekräftige Mappe mit eigenen Arbeitsproben kann dabei helfen, sich von anderen Kandidatinnen abzuheben.

„Ein Volontariat ist kein verlängertes Praktikum, sondern eine ernstzunehmende Berufsausbildung. Es fordert viel Engagement und Lernbereitschaft, bietet aber auch die Chance, unter professioneller Anleitung ins Berufsleben einzusteigen.“

Rechte und Pflichten während des Volontariats

Als Volontärin befindet man sich in einem besonderen Arbeitsverhältnis, das sowohl mit Rechten als auch mit Pflichten verbunden ist. Zu den wichtigsten Rechten zählen:

Die Volontärin hat Anspruch auf eine angemessene Vergütung. Zwar liegt diese in der Regel unter dem späteren Einstiegsgehalt, sollte aber dennoch existenzsichernd sein. In manchen Branchen gibt es tarifvertragliche Regelungen für Volontärsgehälter, etwa im öffentlich-rechtlichen Rundfunk oder bei Tageszeitungen.

Außerdem hat die Volontärin das Recht auf eine strukturierte Ausbildung. Der Ausbildungsplan sollte klar definieren, welche Stationen durchlaufen werden und welche Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden sollen. In vielen Volontariaten sind auch externe Seminare oder Schulungen vorgesehen.

Zu den Pflichten einer Volontärin gehört es, die übertragenen Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen und aktiv am Ausbildungsprozess mitzuwirken. Anders als Praktikantinnen übernehmen Volontärinnen mit fortschreitender Dauer des Volontariats auch eigenverantwortliche Aufgaben und werden zunehmend als vollwertige Teammitglieder eingesetzt.

Nach dem Volontariat – Berufliche Perspektiven

Ein erfolgreich absolviertes Volontariat eröffnet vielfältige berufliche Möglichkeiten. Viele Unternehmen bilden Volontärinnen gezielt für den eigenen Bedarf aus und bieten nach Abschluss eine Festanstellung an. Aber auch bei anderen Arbeitgebern ist ein Volontariat ein wertvoller Nachweis praktischer Berufserfahrung.

Wer ein Volontariat in einer Redaktion absolviert hat, kann als Redakteurin oder freie Journalistin arbeiten. PR-Volontärinnen finden Stellen in Agenturen, Unternehmen oder Organisationen. Verlagsvolontärinnen arbeiten später oft als Lektorinnen oder in anderen Bereichen des Buchmarkts.

Das während des Volontariats aufgebaute berufliche Netzwerk ist zudem ein wichtiger Pluspunkt für die weitere Karriere. Die Kontakte zu Kolleginnen, Vorgesetzten und externen Partnern können sich auch später als wertvoll erweisen.

Ein Volontariat ist somit weit mehr als nur ein Berufseinstieg – es ist der Grundstein für eine erfolgreiche Karriere in anspruchsvollen Berufsfeldern. Mit dem erworbenen Wissen, den praktischen Fähigkeiten und den geknüpften Kontakten haben Volontärinnen beste Voraussetzungen für ihren weiteren beruflichen Weg.

Author: Max

Hey Nerds, ich bin Max und seitdem ich klein bin, absolut Technik begeistert. Nach meinem Abitur habe ich für einige Zeit Informatik studiert und bin nebenbei immer meinem Hobby, dem Gaming, nach gegangen. Nach einiger Zeit habe ich auch den Krypto-Space für mich entdeckt. Hier werde diese Plattform nutzen um euch ein paar Tipps und Trick rundum meinen Nerdpol an die Hand zu geben.

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